Meine Daten im Netz: Datenkompetenz macht Schule

Jedes Schuljahr steht bei DigiBitS unter einem ganz bestimmten Motto. Im Schuljahr 2021/2022 lautet dieses „Meine Daten im Netz: Datenkompetenz macht Schule“. Passend dazu entwickeln wir Materialien, recherchieren und empfehlen weitere nützliche Angebote und organisieren Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte.

Data Literacy: Eine zentrale Zukunftskompetenz

Die Erfassung, Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen gehört zu den grundsätzlichen Funktionsweisen in der digitalen Welt. Im Netz hinterlassen wir Daten über uns selbst und andere – bewusst oder unbewusst. Darüber hinaus werden wir tagtäglich mit Daten und deren Interpretation konfrontiert: Wie Informationen über das Wetter, Bewertungen von Produkten und Dienstleistungen oder auch zur aktuellen gesundheitlichen oder politischen Lage in der Welt. Schlagworte wie Überwachung, Tracking und Big Data lösen bei vielen Menschen jedoch Unsicherheiten aus. Was machen Anbieter sozialer Netzwerke mit meinen privaten Daten? Wie kann ich meine Privatsphäre wahren und trotzdem an der digitalen Welt teilhaben? Woher kommen die Daten und Informationen im Netz? Und kann ich ihnen vertrauen? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen braucht es Datenkompetenz beziehungsweise Data Literacy. Sie gilt als eine zentrale Zukunftskompetenz, die auch in der Schule gefördert werden muss.

Datenkompetenz bedeutet, reflektiert und sensibel mit eigenen und fremden Daten umzugehen und kritisch vorhandene Daten und deren Interpretation zu hinterfragen und zu bewerten. Es geht darum, souverän und selbstbestimmt mit Daten zu agieren und auf ihrer Basis Entscheidungen treffen zu können.

Datenkompetenz muss bereits in der Schule thematisiert und gefördert werden, denn Kinder und Jugendliche sind im Netz unterwegs, informieren sich dort und hinterlassen ihre Datenspuren, vor allem in sozialen Netzwerken. Die damit einhergehenden Risiken sind ihnen häufig nicht bewusst. Eine Studie der FU Berlin hat gezeigt, dass der sichere und souveräne Umgang mit personenbezogenen Daten in der Schule immer noch ein Randthema ist. Deshalb sorgen wir mit der Initiative für Aufmerksamkeit und unterstützen Lehrkräfte, die das Thema in ihren Unterricht einbringen möchten.

Wir wollen Antworten auf folgende Fragen geben: Was sind Daten? Was ist Datenkompetenz? Was macht meine digitale Identität aus? Wie viele und welche Spuren hinterlasse ich von mir online? Wie kann ich sie wieder löschen? Habe ich ein Recht darauf, online wieder „vergessen zu werden“? Wie kann ich Daten schützen und sichern, die nur für meine Augen bestimmt sind? Was dürfen andere mit meinen Daten machen? Wie sehen Geschäftsmodelle mit Daten aus? Wie kann ich in sozialen Netzwerken dabei sein und gleichzeitig meine Privatsphäre bewahren? Welche Ansätze gibt es zur Erarbeitung der oben genannten Inhalte im Unterricht?

DigiBitS-Materialien für mehr Datenkompetenz

Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir Unterrichtsmaterialien rund um Themen wie Datenschutz, Privatsphäre im Netz, Big Data und Datenschutz für Lehrkräfte an Grundschulen und weiterführenden Schulen entwickelt.

DigiBitS-Aktionstag: Datenkompetenz macht Schule

Am 17.05.2022 fand unser digitaler Aktionstag statt!
Es gab spannende Paneldiskussionen, Workshops und Best-Practice-Präsentationen. Diese boten Lehrkräften und Interessierten die Möglichkeit, ihre Kenntnisse und Methoden zu erweitern.

Einen Rückblick mitsamt verschiedener Videobeiträge aus der Forschung sowie aus der Schulpraxis finden Sie auf der Website sicher-im-netz.de.

Unser  Schirmherr

Gerade wächst die erste Generation heran, die von Beginn an mit der Digitalwelt groß wird. Das eröffnet viele tolle Möglichkeiten. Es gibt aber auch Risiken. Deshalb sollten Kinder und Jugendliche frühzeitig für den Umgang mit ihren Daten sensibilisiert werden.

Prof. Ulrich Kelber, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit


Unsere Fürsprecher:innen

Obwohl wir alle bei unserer täglichen Nutzung Datenspuren hinterlassen, wissen wir nur wenig über Vorgänge der Datenspeicherung oder die Möglichkeit der Datenauskunft. Um das zu ändern und vor allem für Kinder und Jugendliche Datenschutz verständlicher und attraktiver zu machen, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Dazu gehört die Förderung der Datenkompetenz in der Schule, ebenso wie Maßnahmen von Anbietern, Datenschutz für alle Nutzer*innen transparenter zu gestalten.

Stefanie Rack, Lehrerin und Medienpädagogin, Referentin bei der Medienkompetenzinitiative klicksafe


Wer in der digitalen Welt selbstbestimmt handeln möchte, braucht ein grundsätzliches Verständnis über Daten und deren Nutzungsmöglichkeiten. Nur so lassen sich technische Trends wie der Einsatz künstlicher Intelligenz verstehen, Risiken richtig einschätzen und persönliche IT-Entscheidungen im Alltag souverän treffen. Die Initiative „Meine Daten im Netz“ unterstützt Lehrer*innen bei der Vermittlung von wichtigen Themen wie dem Schutz der Privatsphäre, und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Zukunftskompetenz unserer Kinder.

Michael Waidner, Direktor des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie und Professor an der TU Darmstadt


Welche Informationen brauche ich, um selbstbestimmt mitentscheiden zu können, was andere mit meinen Daten machen und kann ich mich schützen, wenn ich etwas nicht will? Die Vermittlung dieser Grundlagen versuchen wir durch Impulse an den Schulen zu unterstützen.

Rudi Kramer, Sprecher der Initiative „Datenschutz geht zur Schule“ der Privacy4People gGmbH des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragte Deutschlands e.V. (BvD)